
»Feldkolonne« bei der Grünkohlernte, vor 1945.
ArEGL 125.
GUT WIENEBÜTTEL
Das Gut Wienebüttel an der Stadtgrenze zu Lüneburg wurde in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg einbezogen und als Außenstelle genutzt. 1908 wurde auf dem Hannoverschen Provinziallandtag die »vorzügliche« Bewirtschaftung gelobt. Bis in die 1930er-Jahre blieb es die ertragreichste Außenstelle. Zu den Feldern gehörten Karpfenteiche, die den Erkrankten und Angestellten einmal jährlich ein gemeinschaftliches Karpfenessen ermöglichten. Gut Wienebüttel war auch die letzte von der Lüneburger Klinik betriebene Außenstelle. Erst 1981 wurden alle Güter aufgegeben und 1982 verkauft.
Zur Lüneburger Anstalt gehören 6 Bauernhöfe:
• Gut Wienebüttel
Es gehört seit dem Jahr 1901 zur Anstalt.
• Gut Brockwinkel
Es gehört seit dem Jahr 1911 zur Anstalt.
• Gut Trauen
Es gehört seit dem Jahr 1926 zur Anstalt.
• Oerrel
Es gehört seit dem Jahr 1901 zur Anstalt.
• Forstgut Lopau
Es gehört seit dem Jahr 1927 zur Anstalt.
• Suderburg
Auf Gut Wienebüttel und Gut Brockwinkel arbeiten die Kranken auf dem Feld.
Oerrel ist ein Arbeits-Haus.
Auf dem Forstgut Lopau
arbeiten die Kranken im Wald.
Auf Gut Trauen arbeiten die Kranken
in der Tier-Zucht.

»Feldkolonne« bei der Heuernte, vor 1945.
ArEGL 125.
GUT BROCKWINKEL
Nach Gut Wienebüttel war das angrenzende Gut Brockwinkel das zweite Gut, das zur Heil- und Pflegeanstalt gehörte. Nachdem die Patientenzahl stetig weiter anstieg, wurde das Gut 1911 für 25 Jahre gepachtet und die Nutzungsfläche der Heil- und Pflegeanstalt damit um etwa 200 Hektar erweitert.
GUT TRAUEN
Im Jahr 1920 erwarb die Provinzialverwaltung das 500 Hektar große Gut Trauen bei Munster. Zunächst arbeiteten dort Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg und Straftäter. 1926 wurden sie von 25 Erkrankten der Heil- und Pflegeanstalt abgelöst. Man betrieb Viehwirtschaft mit Pferden, Kühen, Schweinen und vor allem Heidschnucken.

Postkarte, Forstgut Lopau, 1926.
FORSTGUT LOPAU
Das bei Munster gelegene 25 Hektar große Forstgut Lopau gehörte ab 1927 zu den Ländereien der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Dort arbeiteten zehn bis 15 Erkrankte ausschließlich in der Forstwirtschaft. Adolf Hitler machte das Forstgut 1942 mit 40 Hektar Land zum Geschenk für Gauleiter Otto Telschow, nach 1945 verfiel es.

Außenstelle Oerrel, 1935. Fotograf Karl Redeker.
ArEGL-Internet.
OERREL
Mit Beschluss des Provinziallandtages vom 12. Dezember 1899 wurde in Oerrel bei Brockhöfe/Munster für 50.000 RM eine Außenstelle der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg gebaut. Sie wurde als »Corrigentenanstalt« betrieben, ein Arbeitshaus unter anderem für Wohnungs- und Obdachlose. Die Außenstelle wurde spätestens Anfang der 1950er-Jahre von der Heil- und Pflegeanstalt unabhängig und fortan Waldklinik.

»Feldkolonne« bei der Roggenernte, 1906.
ArEGL 1.
SUDERBURG
Zur einer Außenstelle in Suderburg im Landkreis Uelzen gibt es bislang nur vereinzelte Hinweise. Sie befindet sich in der Erforschung.