Es ist ein schwarz-weißes Fotoporträt des jungen Ernst Wegner. Er hat die dunklen Haare nach hinten gekämmt, trägt ein Hemd mit dunkler Krawatte und Jackett. Das Bild ist unscharf.

Ernst Wegner (1. Reihe links), 1933. In: Deutscher Reichstag, Reichstags-Handbuch, 8. Wahlperiode, Berlin 1933, S. 367.

Bayerische Staatsbibliothek. BA/Germ.g 390c-1933.

ERNST WEGNER (1900 – 1945)

Ernst Wegner war ein deutscher Mediziner und Politiker. Er wurde in der Nähe von Posen geboren. Sein Vater war Chemiker. Wegner studierte Medizin in Greifswald, Halle, Innsbruck und München und beteiligte sich 1920 am Kapp-Putsch, der den Sturz der Weimarer Republik bewirken sollte. Danach schloss er sich der NSDAP und der SA an. 1925 beendete er das Studium mit seiner Doktorarbeit und wurde Arzt in Sachsen. Von 1932 bis 1933 saß er als Abgeordneter im Reichstag. Er wurde Leiter der »Staatsakademie für Rassenhygiene« und leitete als solcher das Gau-Amt für Volksgesundheit und ab 1935 das Deutsche Hygienemuseum in Dresden. Bereits 1934 war er zum Ministerialrat für Gesundheitswesen im Sächsischen Innenministerium aufgestiegen, 1937 leitete er die Ärztekammer in Sachsen. 1939 wechselte er in eine Führungsposition in der Deutschen Arbeitsfront. Wegner vertrat die Meinung, dass die »Rassenmischung« und Juden für alle Probleme der Geschichte verantwortlich seien. Er starb kurz nach Kriegsende.

ERNST WEGNER

Ernst Wegner ist Arzt.
Und er ist schon früh ein Nazi.
Er macht schon ganz am Anfang mit
in der Nazi-Partei.
In den Jahren 1932 und 1933 ist er
Politiker im Reichstag.

Er leitet eine Schule für Rassen-Kunde
und das Amt für Volks-Gesundheit.
Dazu gehört auch das Hygiene-Museum
in Dresden.

Ernst Wegner hat viel Erfolg.
Er wird Chef für Gesundheit
im Innenministerium in Sachsen.

Ernst Wegner denkt:
Juden sind an allen Problemen
in Deutschland schuld.
Juden und Nicht-Juden sollen sich
nicht mischen.
Das heißt: Sie sollen nicht heiraten und
sie sollen keine Kinder zusammen bekommen

Ernst Wegner stirbt im Frühjahr 1945.

Das Foto zeigt Ernst Wegner als Politiker
im Reichstag.