Es ist ein schwarz-weißes Fotoporträt eines mittelalten Ludwig Clauß. Er trägt eine Chutra (ein Tuch), die von den Agaal (zwei schwarzen Ringen) gehalten wird. Er trägt ein arabisches Gewand. Es hat einen nicht gepflegten Vollbart und schaut mit seinen tiefdunklen Augen direkt in die Kamera.

Ludwig Ferdinand Clauß nannte sich Muhammad Ferîd el-Almâni, nachdem er Muslim geworden war. Das Foto zeigt ihn auf einer seiner Reisen, vor 1974.

Kopie ArEGL.

LUDWIG FERDINAND CLAUß (1892 – 1974)

Ludwig Ferdinand Clauß war ein deutscher Psychologe und Theoretiker. Er stammte aus Offenburg und forschte zum Zusammenhang zwischen »Rassen« und deren »Charaktereigenschaften«. Er ging davon aus, dass Rassen verschiedene Seelen hätten. 1941 sollte er den »Lehrstuhl für Rassenkunde und Rassenpolitik« in Posen übernehmen. Wegen des Vorwurfs der Verletzung der »Nürnberger Rassengesetze« wurde dies aber verhindert – Clauß hatte eine Liebesbeziehung mit seiner jüdischen Kollegin Margarete Landé. Während einer Forschungsreise trat er zum Islam über. Nach seiner Entlassung aus dem Beamtenverhältnis 1943, versteckte er seine Lebensgefährtin bis zum Kriegsende und rettete sie damit vor dem Tod. Gleichzeitig machte er Karriere in der SS.

Nach dem Krieg unternahm er viele Forschungsreisen. Er starb 1974. Für die Rettung von Margarete Landé erklärte der Staat Israel Clauß 1981 posthum zu einem »Gerechten unter den Völkern«. 15 Jahre später wurde ihm diese Auszeichnung wieder aberkannt, da seine Beiträge zur »Rassenhygiene« bekannt geworden waren.

LUDWIG FERDINAND CLAUß

Ludwig Ferdinand Clauß ist Psychologe.
Er beobachtet Menschen.
Er denkt:
Es gibt verschiedene Rassen von Menschen.
Jede Rasse hat besondere Eigenschaften.
Die Seele von den Rassen ist verschieden.

Ludwig Ferdinand Claus ist aber kein Rassist.
Er tritt dem Islam bei.
Als Muslim gibt er sich einen neuen Namen.
Er nennt sich Muhammad Ferid el-Almani.

Er hat eine Liebesbeziehung mit einer Jüdin.
Darum verliert er in der Nazi-Zeit
seine Arbeit.
Aber das ist ihm egal.

Die Nazis ermorden viele Juden.
Darum versteckt Ludwig Ferdinand Clauß seine Freundin vor den Nazis.
So rettet er ihr das Leben.
Dafür bekommt er später eine Auszeichnung
vom Staat Israel.

Aber dann werden die Bücher
von Ludwig Ferdinand Clauß bekannt.
Und man weiß, wie er über Rassen denkt.
Darum nimmt man ihm die Auszeichnung wieder weg.

Er stirbt im Jahr 1974.

Das Foto zeigt Ludwig Ferdinand Clauß
auf einer Reise durch die Wüste
vor dem Jahr 1974.