Es ist ein schwarz-weißes Foto. Es zeigt einen Erkrankten und seinen Wärter bei der Grünkohlernte. Sie stehen auf einem Feld, der Kohl ist erntereif. Der Erkrankte steht mit dem Rücken zur Kamera und dreht sich zu ihr um. Er hält einen Behälter, in den der geerntete Kohl gelegt wird. Der Wärter trägt seine Uniform mit Wärtermütze. Er steht breitbeinig und der Kamera zugewandt. Im Hintergrund ist das Heizhaus der Heil- und Pflegeanstalt erkennbar durch die beiden in den Himmel ragenden runden Schornsteine.

»Feldkolonne« bei der Grünkohlernte, vor 1945.

ArEGL 125.

GUT WIENEBÜTTEL

Das Gut Wienebüttel an der Stadtgrenze zu Lüneburg wurde in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg einbezogen und als Außenstelle genutzt. 1908 wurde auf dem Hannoverschen Provinziallandtag die »vorzügliche« Bewirtschaftung gelobt. Bis in die 1930er-Jahre blieb es die ertragreichste Außenstelle. Zu den Feldern gehörten Karpfenteiche, die den Erkrankten und Angestellten einmal jährlich ein gemeinschaftliches Karpfenessen ermöglichten. Gut Wienebüttel war auch die letzte von der Lüneburger Klinik betriebene Außenstelle. Erst 1981 wurden alle Güter aufgegeben und 1982 verkauft.

Es ist ein schwarz-weißes Foto. Es zeigt Erkrankte bei der Kornernte, betreut von mehreren Wärtern. Sie tragen eine Uniform, sie tragen Lederstiefel an. Die Erkrankten stehen beim Mähdrescher, sind auf den Strohhaufen, auf dem Feld. Sie tragen kurzärmelige Hemden, Westen, Sonnenhüte. Einer steht mit freiem Oberkörper an der Maschine. Sie verrichten schwere körperliche Arbeit. Es stehen mehrere prall gefüllte Säcke vor dem Drescher, ein Sack wird gerade befüllt.

»Feldkolonne« bei der Heuernte, vor 1945.

ArEGL 125.

GUT BROCKWINKEL

Nach Gut Wienebüttel war das angrenzende Gut Brockwinkel das zweite Gut, das zur Heil- und Pflegeanstalt gehörte. Nachdem die Patientenzahl stetig weiter anstieg, wurde das Gut 1911 für 25 Jahre gepachtet und die Nutzungsfläche der Heil- und Pflegeanstalt damit um etwa 200 Hektar erweitert.

GUT TRAUEN

Im Jahr 1920 erwarb die Provinzialverwaltung das 500 Hektar große Gut Trauen bei Munster. Zunächst arbeiteten dort Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg und Straftäter. 1926 wurden sie von 25 Erkrankten der Heil- und Pflegeanstalt abgelöst. Man betrieb Viehwirtschaft mit Pferden, Kühen, Schweinen und vor allem Heidschnucken.

Postkarte, Forstgut Lopau, 1926.

FORSTGUT LOPAU

Das bei Munster gelegene 25 Hektar große Forstgut Lopau gehörte ab 1927 zu den Ländereien der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Dort arbeiteten zehn bis 15 Erkrankte ausschließlich in der Forstwirtschaft. Adolf Hitler machte das Forstgut 1942 mit 40 Hektar Land zum Geschenk für Gauleiter Otto Telschow, nach 1945 verfiel es.

Es ist ein schwarz-weißes Foto. Es zeigt ein großes Backsteingebäude. Es gibt zwei Geschosse. Der Krankenpavillon ähnelt den Gebäuden der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg.

Außenstelle Oerrel, 1935. Fotograf Karl Redeker.

ArEGL-Internet.

OERREL

Mit Beschluss des Provinziallandtages vom 12. Dezember 1899 wurde in Oerrel bei Brockhöfe/Munster für 50.000 RM eine Außenstelle der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg gebaut. Sie wurde als »Corrigentenanstalt« betrieben, ein Arbeitshaus unter anderem für Wohnungs- und Obdachlose. Die Außenstelle wurde spätestens Anfang der 1950er-Jahre von der Heil- und Pflegeanstalt unabhängig und fortan Waldklinik.

Es ist ein schwarz-weißes Foto der Strohernte. Das Stroh ist gemäht und liegt auf dem Feld. In Ferne sind Frauen erkennbar, die das Stroh bündeln. Viele tragen weiße Arbeitsschürzen und einzelne tragen weiße Hauben, letztere sind Wärterinnen. Sie binden die Strohbündel mit bloßer Hand. Sie haben kein Werkzeug. Am Feldrand ragen Bäume.

»Feldkolonne« bei der Roggenernte, 1906.

ArEGL 1.

SUDERBURG

Zur einer Außenstelle in Suderburg im Landkreis Uelzen gibt es bislang nur vereinzelte Hinweise. Sie befindet sich in der Erforschung.

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