Wilhelm Wetzel (rechts im Bild) bei der Übergabe einer Mappe mit Forschungsergebnissen aus dem Gau an Otto Telschow zu dessen 66. Geburtstag am 27. Februar 1942.

StadtALg BS 51343.

WILHELM WETZEL (1902 – 1976)

Wilhelm Wetzel wurde in Oberhausen geboren. Er studierte Jura in Gießen und wurde 1922 Regierungsrat beim Harburger Finanzamt. Am 1. August 1931 wurde er Mitglied der NSDAP und machte eine Partei-Karriere. 1933 stieg er zum Senator für Harburg-Wilhelmsburg auf und wurde Leiter des Amtes für Kommunalpolitik. 1936 kandidierte er erfolgreich für das Amt des Lüneburger Oberbürgermeisters. Nach dem Umzug der Gauleitung nach Lüneburg bildeten er und Gauleiter Telschow ab 1937 eine Doppelspitze und führten bis Kriegsende die Geschäfte der Stadt. 1951 kam Wetzel aus der Kriegsgefangenschaft und saß ab dann für die FDP im Stadtrat, ab 1957 als Fraktionsvorsitzender. Neben seinem politischen Amt, arbeitete Wetzel ab 1952 als Rechtsanwalt und vertrat privat unvermindert rechtskonservative Standpunkte. Er starb 1976.

WILHELM WETZEL

Wilhelm Wetzel ist Anwalt.
Und er ist Mitglied in der Nazi-Partei NSDAP.
Er ist ein wichtiger Nazi.
Er ist in der Nazi-Zeit
Bürgermeister von Lüneburg.

Dann ist die Nazi-Zeit vorbei.
Nazi-Deutschland hat
den Zweiten Weltkrieg verloren.
Die Sieger verhaften viele Nazis.
Auch Wilhelm Wetzel kommt im Jahr 1945 ins Gefängnis.

6 Jahre später kommt er wieder frei.

Die Nazi-Partei gibt es jetzt nicht mehr.
Darum wird Wilhelm Wetzel Mitglied
in der neuen Partei FDP.
Er wird wieder Politiker und ist im Stadtrat in Lüneburg.
Er arbeitet wieder als Anwalt.
Sein Denken verändert sich nicht.
Er denkt immer noch wie ein Nazi.
Wilhelm Wetzel stirbt im Jahr 1976 .

Auf diesem Foto sieht man rechts
Wilhelm Wetzel und links Otto Telschow.
Wilhelm Wetzel gibt Otto Telschow
ein Geschenk zu seinem Geburtstag.
Das Foto ist vom 27. Februar 1942.

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