Erwin Baur war Arzt und Pflanzenkundler. Er wurde in Ichenheim (Baden-Württemberg) geboren und studierte Medizin und Naturwissenschaften. 1902 wurde er Arzt in der Heil- und Pflegeanstalt Kiel. Ein Jahr später legte er eine zweite Doktorarbeit vor, in Pflanzenkunde. 1905 wurde er Mitglied der neu gegründeten »Gesellschaft für Rassenhygiene«. Bereits 1917 wurde er deren Vorsitzender. Er wurde Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin-Dahlem. 1921 publizierte er zusammen mit Eugen Fischer und Fritz Lenz das Lehrbuch »Grundriß der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene«, das damals als Standardwerk der »Rassenhygiene« galt. Mit diesem Handbuch wurde zum ersten Mal der Versuch unternommen, die Rassenhygiene wissenschaftlich zu begründen. Baur war Befürworter der Nationalsozialisten und unterstützte das Sterilisationsgesetz. Trotzdem endete seiner Karriere 1933: Er verlor seine Leitungsstelle beim Kaiser-Wilhelm-Institut für Züchtungsforschung in Müncheberg, weil er sich weigerte, seine jüdische Frau Margot zu verlassen. Im selben Jahr starb er.
ERWIN BAUR
Erwin Baur ist Arzt und
Pflanzen-Kundler.
Er forscht viel über Pflanzen.
Er denkt:
Bei Menschen passiert das Gleiche,
wie bei Pflanzen.
Die Rassen dürfen sich nicht mischen.
Das macht die Pflanzen schwach.
Erwin Baur schreibt das wichtigste Buch
über Rassen-Hygiene.
Er schreibt es mit Fritz Lenz und
Eugen Fischer zusammen.
Erwin Baur ist sehr berühmt.
Aber im Jahr 1933 verliert er seine Arbeit
in einer Forschungs-Einrichtung.
Denn er ist mit einer Jüdin verheiratet.
Er soll sich von ihr trennen.