
Eugen Fischer, undatiert.
Narodowe Archiwum Cyfrowe | Digitales Nationalarchiv Polen.
EUGEN FISCHER ( 1875 – 1967)
Eugen Fischer war ein deutscher Mediziner und Menschenkundler. Nach seinem Medizinstudium in München, Freiburg und Berlin stellte er während einer Forschungsreise nach Afrika 1908 erste Rassentheorien auf. So behauptete er, dass sich menschliche »Rassenmerkmale« nach den Mendelschen Regeln vererben würden. Dieses Gedankengut ist seit Langem widerlegt. Zwischen 1927 und 1942 war Fischer erster Direktor des »Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik« in Berlin, das er zuvor unter anderem mit Erwin Baur gegründet hatte. Die »Erb- und Rassenlehre« wurde sein Hauptforschungsgebiet. Fischer wurde so Wegbereiter des nationalsozialistischen Denkens. 1933 und 1935 war er Rektor der Berliner Universität, entließ jüdische Kolleginnen und Kollegen und besetzte die frei gewordenen Lehrstühle mit Gleichdenkenden. Darüber hinaus wurde er Richter am Erbgesundheitsobergericht Berlin und war Generalarzt der Reichsstelle für Sippenforschung.
Nach dem Krieg im Entnazifizierungsverfahren als »Mitläufer« eingestuft, blieb er weiterhin ein vielfach geachteter Menschenkundler.
Er war mit Else Walter verheiratet und hatte drei Kinder. Er starb 1967 in Freiburg.
EUGEN FISCHER
Eugen Fischer ist Arzt
und Menschen-Kundler.
Er hat eine Frau und 3 Kinder.
Er denkt:
Alle Regeln aus der Natur gelten auch
für Menschen.
Zum Beispiel:
Nur die stärksten und besten Menschen sollen leben.
Eugen Fischer gründet
eine Forschungs-Einrichtung in Berlin.
Er leitet die Forschungs-Einrichtung
15 Jahre lang.
In den Jahren 1933 bis 1935 ist er auch
Chef von der Universität Berlin.
Das ist am Anfang von der Nazi-Zeit.
Er entlässt in dieser Zeit jüdische Kollegen.
Sie dürfen nicht mehr
an der Universität arbeiten.
Eugen Fischer gibt die Arbeit an Menschen, die so denken wie er.
Er ist ein Rassist.
Nach der Nazi-Zeit bleibt
Eugen Fischer erfolgreich.
Keiner klagt ihn an.
Er stirbt im Jahr 1967.