HERBERT LINDEN (1899 – 1945)

Herbert Linden stammte aus Konstanz und nahm nach seinem Militärdienst ein Medizinstudium auf. Bereits 1925 wurde er Mitglied der NSDAP. Er wurde Assistenzarzt in Heidelberg und kam 1929 an das dortige Hygieneinstitut. 1931 wurde er Angestellter am Reichsgesundheitsamt in Berlin. Unter der Leitung von Arthur Gütt und ab 1939 von Leonardo Conti wurde er Oberregierungsrat und Referent für das sogenannte Irrenwesen. Als solcher organisierte und plante er die »Euthanasie«-Maßnahmen. Er arbeitete auch als Obergutachter für die »T4-Zentrale«. 1941 wurde er Reichsbeauftragter für alle Heil- und Pflegeanstalten im Deutschen Reich. Er organisierte und plante auch die »Euthanasie«-Maßnahmen nach Ende der sogenannten »Aktion T4« ab dem 24. August 1941. In jedem Fall gab es Berührung mit der sogenannten »Aktion Reinhardt«, den Morden in den Vernichtungslagern Bełżec, Sobibór und Treblinka. Zwischen 1942 und 1944/1945 war er als Beisitzer am Volksgerichtshof auch an Justizverbrechen beteiligt. Herbert Linden nahm sich am 27. April 1945 das Leben und wurde auf dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf bestattet. Sein Grab wurde erst 2014 entfernt.

HERBERT LINDEN

Herbert Linden ist Arzt.
In der Nazi-Zeit arbeitet er
für das Gesundheits-Amt von Deutschland.
Er ist für alle Anstalten
in Deutschland zuständig.
Herbert Linden plant den Kranken-Mord.

Und er entscheidet:
Welcher Kranke darf leben und
welcher Kranke muss sterben.
Er plant auch den Mord an Juden
in den Konzentrations-Lagern in Polen.
Er schickt seine Mitarbeiter nach Polen.
Sie arbeiten in den Lagern und
töten dort Menschen.

Herbert Linden ist auch am Gericht.
Er entscheidet dort,
was mit Kranken passiert.
Zum Beispiel ob sie ermordet werden.
Es gibt sehr schlimme Urteile vom Gericht.
Herbert Linden entscheidet
bei diesen Urteilen mit.

Am Ende vom Zweiten Weltkrieg
bringt Herbert Linden sich selbst um.
Sein Grab war in Berlin bis zum Jahr 2014.