
Hans Heinze, um 1939.
BLHA, Rep. 55 Provinzialverband der Provinz Brandenburg Pers Nr. 2258, Bl. 27.
HANS HEINZE (1895 – 1983)
Hans Heinze aus Elsterberg (Vogtland) hatte 13 Geschwister. 1914 machte Heinze Abitur und wurde Sanitäter. Ab 1918 studierte er Medizin in Leipzig. Anfang der 1930er-Jahre leitete er unter anderem die Kinderpsychiatrie der Universitätsklinik Berlin. 1938 übernahm er die Leitung der Landesanstalt Görden. Mitte 1939 wurde er Mitglied des »Reichsausschusses«. In seiner Anstalt richtete er die erste »Kinderfachabteilung« ein und wurde zum Kindermörder. Die »Kinderfachabteilung« Görden war »Vorbild« für andere Einrichtungen. Als Gutachter der »T4-Zentrale« entschied er auch über Leben und Tod Tausender erwachsener Erkrankter. Er schrieb am »Sterbehilfegesetz« mit und war Befürworter von »Jugendschutzlagern«. Nach Kriegsende wurde er Arzt in den Lagern in Sachsenhausen und Torgau. Nach der Haftentlassung ging er in die BRD. Ab 1954 leitete er die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Niedersächsischen Landeskrankenhauses Wunstorf. Dort erprobte er Medikamente an Heimkindern, ohne deren Wissen. 1962 wurden Strafermittlungen gegen ihn aufgenommen und 1966 eingestellt. Auch sein Sohn, Hans Heinze Junior, beteiligte sich bis in die 1970er-Jahre an Medikamentenversuchen bei Heimkindern. Hans Heinze starb 1983 im Alter von 87 Jahren.
HANS HEINZE
Das ist ein Foto von Hans Heinze.
Er macht im Jahr 1914 Abitur.
Danach arbeitete er beim Rettungs-Dienst.
Dann wird er Arzt.
Hans Heinze leitet eine Anstalt für Kinder
in Berlin.
Er behandelt
• Kinder mit seelischen Krankheiten.
• Kinder mit Behinderungen.
Ab dem Jahr 1939 leitet er
die erste Kinder-Fachabteilung in Görden.
Er ermordet viele Kinder und Jugendliche mit Krankheiten und Behinderungen.
Er entscheidet:
Welches Kind darf leben und
welches Kind muss sterben.
Er entscheidet das mit 2 anderen Ärzten.
Das ist der Reichsausschuss.
Hans Heinze schreibt auch an einem Gesetz
zur Sterbehilfe mit.
Und er ist dafür,
dass man Jugendliche verhaftet.
Zum Beispiel:
Wenn sie nicht das machen,
was die Nazis wollen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet
Hans Heinze weiter als Arzt.
Er arbeitet in den Lagern in Sachsenhausen und Torgau.
Dort versorgt er verhaftete Nazis.
Ab dem Jahr 1954 leitet Hans Heinze
eine Anstalt in Wunstorf.
Dort behandelt er Kinder und Jugendliche.
Hans Heinze und sein Sohn machen dort
Versuche an Jugendlichen.
Sie geben den Jugendlichen
verbotene Medikamente.
Im Jahr 1962 überprüft ihn
die Polizei und der Staatsanwalt.
Sie sagen:
Hans Heinze hat nicht mitgemacht
beim Kranken-Mord.
Aber das ist falsch.
Keiner fragt nach der Wahrheit.
Hans Heinze bekommt keine Strafe.
Er stirbt im Jahr 1983.