
Postkarte der Heil- und Pflegeanstalt Langenhagen (Hannover), 20.1.1939.
ArEGL 99.
HANNOVER-LANGENHAGEN
Die Heil- und Pflegeanstalt Hannover-Langenhagen wurde 1862 als »Erziehungs- und Pflegeanstalt für geistesschwache und blödsinnige Kinder« eröffnet. 1897 wurde daraus die »Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt«. Psychisch Erkrankte wurden in einem 1906 fertiggestellten Neubau untergebracht. 1938 veränderte die Anstalt ihren Versorgungsschwerpunkt. Es wurde ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet. Die Kinderabteilung wurde aufgelöst. Ein Teil der Kinder kam unter anderem in die Rotenburger Anstalten der Inneren Mission. Die Abteilungen für psychisch Erkrankte wurden zur »Nervenklinik Langenhagen«.
In der Anstalt wurden hunderte Zwangssterilisationen durchgeführt. Direkte Transporte aus Langenhagen in die Tötungsanstalten der »Aktion T4« fanden nicht statt. Allerdings wurden Erkrankte aus Langenhagen in andere Einrichtungen verbracht, darunter die Heil- und Pflegeanstalten in Wunstorf und in Kalmenhof. Von diesen Zwischenstationen erfolgten anschließend die Transporte in die zentralen Tötungsanstalten, in erster Linie nach Hadamar.
HANNOVER-LANGENHAGEN
Hannover-Langenhagen ist eine Anstalt.
Die Anstalt gibt es ab dem Jahr 1897.
Am Anfang ist die Anstalt nur für Kinder mit Behinderungen und Kinder mit seelischen Krankheiten.
Ab dem Jahr 1906 ist die Anstalt auch für Erwachsene mit seelischen Krankheiten.
Ab dem Jahr 1938 gibt es in der Anstalt auch
ein Altenheim.
Dafür braucht man mehr Platz.
Darum schließt man die Kinder-Abteilung von der Anstalt.
Die kranken Kinder kommen
in andere Einrichtungen.
Viele Kinder kommen in die Rotenburger Anstalten von der Inneren Mission.
In der Nazi-Zeit macht man viele Kranke unfruchtbar in der Anstalt in Hannover-Langenhagen.
Viele Kranke bringt man von hier nach Wunstorf und nach Kalmenhof-Idstein.
Von dort kommen die Kranken
in die Tötungs-Anstalt Hadamar.
Das ist eine Postkarte
von der Anstalt Hannover-Langenhagen.
Sie ist aus dem Jahr 1939.