
Aufnahmebogen für Hermann Beekhuis, 25.6.1941.
Staatsarchiv Hamburg 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn Nr. 86294.
HERMANN BEEKHUIS (1941 – 1941)

Krankengeschichte von Hermann Beekhuis.
Staatsarchiv Hamburg 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn Nr. 86294.
Wegen Bombenschäden wurde Hermann Beekhuis am 30. Juni 1941 vorübergehend in einem Heim untergebracht. Am 8. August kam er zurück in die »Kinderfachabteilung« Rothenburgsort. Drei Tage später wurde er wegen Platzmangels durch Bauarbeiten nach Wentorf verlegt. Von dort kehrte er am 2. September ein zweites Mal in die »Kinderfachabteilung« Rothenburgsort zurück. Da inzwischen vom »Reichsausschuss« eine Behandlungsermächtigung vorlag, wurde er am Folgetag von der Ärztin Helene Sonnemann ermordet.
Es ist das Jahr 1941 und es ist Krieg.
In Hamburg fallen viele Bomben,
auch auf das Kinder-Krankenhaus.
Darum muss Hermann Beekhuis immer wieder
in andere Heime.
Er kommt nach 8 Wochen zurück
ins Kinder-Krankenhaus nach Hamburg.
Am nächsten Tag wird er
von der Ärztin Helene Sonnemann ermordet.
Das ist die Kranken-Geschichte
von Hermann Beekhuis.

Helene Sonnemann (links) mit der Oberschwester Harriet Stoltenberg vor dem Kinderkrankenhaus Hamburg-Rothenburgsort, vor September 1943.
Privatbesitz Margaretha Veth.
Nach seinem Tod wurde Hermanns Leiche geöffnet und sein Gehirn untersucht. Danach wurde das tote Kind ins Hafenkrankhaus überführt, um von dort aus bestattet zu werden.
Seine Sterbeurkunde mit dem falschen Todesdatum 4. September 1941 wurde erst zehn Tage später nach Aufforderung ausgestellt.
1943 brachte Helene Sonnemann aus dem zerbombten Hamburg etwa 300 Kinder, 70 Krankenschwestern und sechs Ärztinnen nach Celle. Sie erhielt dafür einen Orden, blieb in Celle und machte dort Karriere am Allgemeinen Krankenhaus. 1976 ging sie als Chefärztin der Kinderklinik und stellvertretende Ärztliche Direktorin des Allgemeinen Krankenhauses Celle in Rente. Bis zum Ende ihrer Berufstätigkeit leitete sie auch die Krankenpflegeschule und bildete Nachwuchs aus. Sie starb 1998, ohne für ihre Beteiligung an den Morden in der »Kinderfachabteilung« Rothenburgsort zur Rechenschaft gezogen worden zu sein.
Hermann Beekhuis ist tot.
Nach seinem Tod schneidet die Ärztin
Helene Sonnemann seine Leiche auf.
Sie nimmt Hermanns Gehirn raus und untersucht es.
Helene Sonnemann schreibt ein falsches Todes-Datum auf Hermanns Sterbeurkunde.
Denn die Eltern sollen nicht wissen:
Die Ärztin hat Hermanns Leiche nach dem Tod aufgeschnitten.
Sie hat sein Gehirn untersucht.
2 Jahre später rettet
Helene Sonnemann über 300 Kinder.
Sie bringt die Kinder von Hamburg nach Celle.
Sie bekommt dafür einen Preis.
Sie bleibt in Celle und wird dort Oberärztin.
Später wird sie Chefärztin vom Kinder-Krankenhaus
in Celle.
Und sie wird zweite Chefin
vom normalen Krankenhaus in Celle.
Im Jahr 1976 geht Helene Sonnemann in Rente.
Im Jahr 1998 stirbt sie.
Sie bekommt keine Strafe für die Morde.
Das ist ein Foto von Helene Sonnemann
aus dem Jahr 1943.
Sie ist ganz links auf dem Foto.
Sie steht vor dem Kinder-Krankenhaus
in Hamburg-Rothenburgsort.