HERTHA HEUER (GEB. WALTHER) (1909 – 2004)
Hertha Heuer wurde am 30. Juni 1909 in Lüneburg geboren. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Pflegerin. 1937 trat sie ihren Dienst in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg an. Dort lernte sie ihren Ehemann kennen, den späteren Pflegedienstleiter Otto Heuer. Das Paar heiratete am 25. Juli 1947 in Reppenstedt. Erst dann schied sie aus dem Dienst aus.
Während ihrer Zeit in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg arbeitete sie in verschiedenen Häusern. Von Oktober 1941 bis 1947 arbeitete sie in der »Kinderfachabteilung« Lüneburg. Da sie gemäß Max Bräuners Vorschlag »Sonderzuwendungen« erhielt, ist gesichert, dass sie sich in besonderem Maße an den Kindermorden beteiligte.
Auch nach ihrem Dienstende blieb Herta Heuer der Anstalt eng verbunden. 1947 bis 1950 bewohnten sie und ihr Ehemann eine Wohnung in der »Wärtersiedlung«. Nachdem Otto Heuer die Pflegedienstleitung des Landeskrankenhauses übernommen hatte, bezogen sie eine Dienstwohnung auf dem Anstaltsgelände. Dort lebte Hertha noch 1962, als sie im Zuge der wieder aufgenommenen Strafermittlungen nach den Morden befragt wurde. Obwohl das Geständnis von Max Bräuner vorlag, erinnerte sie sich nicht an eine besondere Kindersterblichkeit. Auch die Morde hatte sie angeblich nicht bemerkt.
Nach dem Renteneintritt ihres Ehemannes verließen sie das Anstaltsgelände.
Hertha Heuer starb am 5. Dezember 2004. Die Eröffnung der Gedenkstätte zum Gedenken der ermordeten Kinder hat sie noch miterlebt.
HERTHA HEUER
Hertha Heuer kommt aus Lüneburg.
In der Nazi-Zeit ist sie Pflegerin
in der Anstalt in Lüneburg.
Sie arbeitet in der Kinder-Fachabteilung.
Sie macht mit beim Kinder-Mord.
Dafür bekommt sie extra Geld.
Hertha Heuer heiratet im Jahr Otto Heuer.
Er ist auch Pfleger in der Anstalt in Lüneburg.
Da lernen sie sich kennen.
Sie wohnen in der Siedlung für Wärter.
Im Jahr 1950 wird Otto Heuer Chef von der Pflege
in der Anstalt.
Darum bekommen sie eine Wohnung
auf dem Gelände von der Anstalt.
Dort leben sie bis Otto Heuer in Rente geht.
Im Jahr 1962 fragt man Hertha Heuer
nach den Morden in der Anstalt.
Sie sagt:
Sie kann sich an nichts erinnern.
Sie hat nichts gemerkt.
Ihr ist nicht aufgefallen, dass viele Kinder sterben.
Hertha Heuer stirbt im Jahr 2004.
Da gibt es in Lüneburg schon eine Gedenkstätte,
die an die Kranken-Morde erinnert.