
Kurt Eimann, 1938.
BArch R 9361-III/522779.
KURT EIMANN (1899 – 1980)
Kurt Eimann war Sohn eines Stellmachers. Von 1905 bis 1913 besuchte er Volksschulen in Görlitz und Leschwitz. Danach war er Bote und Fabrikarbeiter. Er überstand den Ersten Weltkrieg ohne Verwundung. 1920 stellte er sich zum Dienst in der Reichswehr zur Verfügung, aus der er im Jahr 1930 als Wachtmeister entlassen wurde. 1932 trat er in den Justizdienst im Oberlandesgerichtsbezirk Breslau ein. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der NSDAP, der SA und der SS. Er machte eine steile Karriere. Am 1. Januar 1939 übernahm Kurt Eimann die Führung der 36. SS-Standarte in Danzig und stand ihr bis Mai 1945 als Kommandeur vor. Sein »Sonderkommando« erhielt Sonderaufträge. Neben der Bewachung des Konzentrationslagers Stutthof, zählte hierzu auch der Krankenmord.
Auch Erkrankte aus anderen polnischen Anstalten im besetzten Polen, dem Wartheland und Danzig-Westpreußen, wurden von Eimanns Kommando erschossen. Im Wald von Sprengawsken ermordete es 2.000 Erkrankte aus den Heil- und Pflegeanstalten Konradstein, Schwetz und Riesenburg. An diesen Morden waren neben der Einheit Eimanns auch Angehörige des Volksdeutschen Selbstschutzes und Einsatzkommandos beteiligt.
Ab 1940 wurde Kurt Eimann im Rahmen der SS-Totenkopfdivision und somit der Waffen-SS an verschiedenen Kriegsschauplätzen der Westfront eingesetzt. Er war immer wieder an Verbrechen der Waffen-SS beteiligt.
Nach Verlegung seiner Einheit, erlebte Eimann im Frühjahr 1945 den Rückzug der deutschen Verbände in Ungarn. Er wurde bei Linz von sowjetischen Truppen gefangengenommen. Nach seiner Flucht geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Auch hier konnte er fliehen. Danach begab er sich freiwillig in den Gewahrsam englischer Besatzungstruppen. 1946 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen. Er arbeitete in der Nähe von Bremen und ab 1947 in Misburg bei Hannover als Bauhilfsarbeiter. Etwa 1950 betrieb er einen Waschmittel-Handel.
Der Prozess gegen Kurt Eimann begann 1967 vor dem Schwurgericht Hannover. Am 20. Dezember 1968 wurde Kurt Eimann wegen gemeinschaftlichen Mordes an mindestens 1.200 Menschen zu vier Jahren Haft verurteilt und zwei Jahre später aus der Haft entlassen. Er starb am 7. August 1980 in Wolfsburg.
KURT EIMANN
Kurt Eimann ist ein Nazi.
Er kommt aus Görtlitz.
Nach der Schule lernt er keinen Beruf.
Er wird Soldat.
Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Polizist.
Im Jahr 1930 verliert er seine Arbeit.
Er wird Mitglied in der NSDAP, in der SA und in der SS.
Die SA und die SS sind extra Gruppen
von Soldaten bei den Nazis.
Sie begehen viele Verbrechen.
Kurt Eimann ist sehr erfolgreich bei den Nazis.
Er leitet ein Sonderkommando.
Er bekommt Spezial-Aufträge.
Es bewacht ein KZ.
Das ist kurz für: Konzentrations-Lager.
Und es ermordet sehr viele Kranke.
Im Jahr 1940 kommt Kurt Eimann zur SS.
Die SS ist besonders brutal.
Er macht bei vielen Verbrechen
von der SS mit.
Im Jahr 1945 ist der Zweite Weltkrieg vorbei.
Die Gewinner vom Krieg verhaften Kurt Eimann.
Er kommt in ein Lager.
Er kann 2-mal weglaufen.
Aber dann entscheidet er:
Ich will zu den Engländern ins Gefängnis.
Die Engländer sind gut zu ihm.
Er kommt nach wenigen Monaten
aus dem Gefängnis raus.
Dann geht Kurt Eimann nach Bremen
und Misburg.
Er arbeitet auf dem Bau.
Im Jahr 1950 macht er einen Handel
für Waschmittel auf.
Im Jahr 1967 kommt Kurt Eimann vor Gericht.
Man klagt ihn an für den Mord
an 1 200 Menschen.
Mehr Morde kann man nicht beweisen.
Er bekommt eine Strafe.
Er muss 4 Jahre ins Gefängnis.
Aber er darf schon nach 2 Jahren wieder raus.
Danach ist er ein freier Mann.
Er stirbt im Jahr 1980 in Wolfsburg.