Sebastian Stierl, 2020.

Psychiatrische Klinik Lüneburg.

SEBASTIAN STIERL (30.3.1952 – )

Sebastian Stierl stammt aus dem Rheinland. Nach dem Abitur 1971 studierte er Medizin in Lüttich, Marburg und Lübeck, wo er 1982 promovierte. Nach seiner Facharztausbildung zum Psychiater an der Rheinischen Landesklinik Viersen kam er 1989 an das Niedersächsische Landeskrankenhaus Lüneburg. Von 2007 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2017 war er Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Klinik Lüneburg. Seine Ehefrau Marlene und er haben vier Kinder. In seiner Freizeit ist er unter anderem begeisterter Musiker und gibt gelegentlich Konzerte mit seinem Cello.

Wie sein Vorgänger Jürgen Lotze ist er überzeugt von sozialpsychiatrischen Ansätzen. Während seiner Berufstätigkeit setzte er sich unermüdlich für eine kommunale und wohnortnahe Versorgung der Erkrankten ein. Auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus gehörte zu seinem beruflichen Selbstverständnis. Ab 1999 widmete er sich intensiv der Aufarbeitung der Lüneburger Krankenmorde. Er wurde Sprecher der Arbeitsgruppe, die nach der Erstellung einer Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Lüneburger Klinik die Einrichtung einer Gedenkstätte betrieb.

Er wurde Gründer des Trägervereins und war bis 2022 dessen Vorsitzender. In diese Zeit fiel die Entstehung eines Bildungszentrums für Menschenrechte, Sozialpsychiatrie und Begegnung. Bis in die Gegenwart engagiert er sich ehrenamtlich für eine soziale Psychiatrie, aus der Verantwortung für den heutigen Umgang mit psychischer Erkrankung wächst, und für das Lüneburger Friedensbündnis.

SEBASTIAN STIERL

Sebastian Stierl ist Arzt.
Er kommt aus dem Rheinland.
Da geht er zur Schule.
Danach studiert er Medizin.

Er kommt 1989 nach Lüneburg.
Er wird Arzt in der Anstalt.
Ab 2007 ist er Ärztlicher Direktor.
2017 hört er auf zu arbeiten.
Er geht in Rente.

Er ist für eine gute Versorgung von Kranken.
Sie sollen in der Nähe behandelt werden.
Sie sollen menschlich behandelt werden.

Er ist dieser Meinung:
Die NS-Geschichte ist schlimm.
Ärzte haben Verbrechen verübt.
Das darf nie vergessen werden.
Das wirkt sich aus auf heute.
Wie Kranke heute behandelt werden.

Er arbeitet die Geschichte der Lüneburger Anstalt auf.
Zusammen mit einer Arbeits-Gruppe.
Er ist der Sprecher.

Er gründet die Gedenkstätte Lüneburg.
Er ist 1. Vorsitzender vom Verein.
Bis 2022.

Heute ist er auch noch aktiv.
Aber nicht mehr in der Gedenkstätte.

Er spielt Cello.
Das ist ein Musik-Instrument.
Auf dem Bild ist er mit seinem Cello.
Das Bild ist von 2020.