NFC zu E-K-04

WARUM LÜNEBURG?

Insgesamt wurden mehr als 2.000 Erkrankte aus den Heil- und Pflegeanstalten der Provinz Hannover in die »Aktion T4« verlegt. Nur wenige überlebten.

Die meisten Anstalten der Provinz Hannover verlegten im Durchschnitt unter 200 Erkrankte. Aus der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg wurden insgesamt 483 Erkrankte in die »T4«-Anstalten verlegt. Das waren mehr als doppelt so viele wie aus fast allen anderen Anstalten der Provinz Hannover. Grund hierfür war, dass im Frühjahr 1941 476 Erkrankte aus der Hamburger Anstalt Langenhorn nach Lüneburg verlegt werden sollten und freie Betten gebraucht wurden.

Die Lüneburger Stadtplanung sah im Jahr 1939 zunächst noch keinen Ausbau Lüneburgs zur Gau-Hauptstadt vor. Die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg war in der Legende (Nummer 7) noch unberührt. Das änderte sich zwischen 1939 und 1941.

Es ist ein vergilbter Bebauungsplan der Stadt Lüneburg in schwarz-weiß mit gelb hervorgehobenen Hauptverkehrsachsen und blau hervorgehobenem Flusslauf der Ilmenau. Verschiedene Gebiete sind unterschiedlich schraffiert. Eine unten links platzierte Legende gibt Aufschluss darüber, welche Gebiete landwirtschaftlich, industriell, oder militärisch genutzt werden, und wo sich Wiesen, Felder und Wohngebiete befinden. 26 Anlagen sind mit Nummern gekennzeichnet und ebenfalls in der Legende aufgeführt. Hierzu gehören das Krankenhaus, Friedhöfe, aber auch die Kasernen, das Elektrizitätswerk und andere Infrastrukturen der Stadt Lüneburg.

Lüneburg 1939, Sammlung Pinnekamp, aus: Werner Preuß: Stadtentwicklung und Architektur. Lüneburg im 20. Jahrhundert, Husum 2001, S. 73.

Es ist ein vergilbter Bebauungsplan der Stadt Lüneburg in schwarz-weiß. Verschiedene Gebiete sind unterschiedlich schraffiert. Eingezeichnet ist ein Gauforum, ein Parteitagsgelände, riesige Flächen zur militärischen Nutzung. Auch der Zentralfriedhof ist neu ausgewiesen und entspricht der Größe der gesamten Altstadt. Die gesamte Stadt, so kann dem Plan entnommen werden, sollte neu erbaut werden mit Stadtpark, Strandbad und neuem Kurpark und neuen Wohngebieten.
Es ist ein vergilbter, kolorierter Bebauungsplan der Stadt Lüneburg, in dem verschiedene Nutzungen und Gebiete farblich hervorgehoben sind. Neben den grün gehaltenen Grünflächen stechen die in Gelb gehaltenen Neubaugebiete hervor, die militärisch genutzten Flächen sind in rosa eingefärbt.

Stadtplan von Lüneburg mit Eintragungen der geplanten NS-Bauten, um 1941.

StadtALg K-10-H-6.

Der Anstaltsbetrieb sollte dem Ausbau Lüneburgs zur Gau-Hauptstadt zum Opfer fallen. Max Bräuner verhinderte dies.

Es handelt sich um eine schwarz-weiße Ablichtung einer maschinengetippten Papierseite. Mit rotem und blauem Stift sind einzelne Worte und Satzteile unterstrichen. Oben rechts befindet sich eine Archivnummerierung: 274.
Es ist ein schwarz-weißes Gruppenfoto von 40 Jungen im Alter von sechs bis 16 Jahren, drei Pflegerinnen und zwei jungen Männern. Viele Jungen tragen Matrosenhemden und einen Pullover, kurze Hosen, Strümpfe und Stiefel. Die älteren Jungen tragen Hemden und Jacken. Eine Pflegerin sitzt inmitten der Gruppe und hat einen Jungen auf dem Schoss. Zwei Pflegerinnen tragen ihre Uniform mit Schwesternhaube. Die Gruppe steht in vier Reihen im Garten eines der Gebäude der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Die meisten Jungen lachen in die Kamera.

Gruppenfoto von Kindern und Jugendlichen mit ihren Betreuenden im Ferienheim auf dem Gelände der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, 26.7.1920.

ArEGL 118.

Es gab bereits Ausstattungen für die Einrichtung einer »Kinderfachabteilung«. Schon im Sommer 1920 waren einzelne Gebäude für ein »Ferienheim« für Kinder genutzt. Im Frühjahr 1922 wurde in den Häusern 12, 14, 16, 20 und 26 ein »Kindererholungsheim« eingerichtet. Es wurde vom Landesverein für Volkswohlfahrt Hannover betrieben. Vorrangig durften Kinder aus der Provinz Hannover kommen. Die ärztliche Versorgung der Kinder wurde durch den 1. Oberarzt der Heil- und Pflegeanstalt sichergestellt.

Es ist eine vergilbte Seite Papier. Sie trägt den Briefkopf des Reichsministers des Innern. Der Text ist mit einer Schreibmaschine getippt. Es gibt keine Notizen und Unterstreichungen.