NFC zu H-B-07

FAMILIE MARIENBERG

Es ist ein schwarz-weißes Porträtfoto. Karl Marienberg trägt einen dunklen Anzug mit einem weißen Hemd und gestreifter Krawatte. Er steht aufrecht und blickt mit ernstem Blick in die Kamera. Sein Kopf ist leicht gesenkt. Seine Haare sind etwas länger und nach hinten gekämmt.
Es ist ein schwarz-weißes Porträtfoto. Georg Marienberg trägt einen dunklen Anzug mit dunklem Hemd und gestreifter Krawatte. Er steht aufrecht und blickt mit ernstem Blick in die Kamera. Seine Haare sind kurzgeschnitten und gescheitelt.
Der Beschluss ist mit Schreibmaschine eng auf ein Papier geschrieben. Das Schreiben ist eine halbe DIN-A4-Seite. Es ist leicht vergilbt. Es hat den Briefkopf der Gemeindeverwaltung Hamburg. Die Mitteilung ist mit der Schreibmaschine geschrieben und handschriftlich unterzeichnet.
Der Brief ist vergilbt. Er ist eine halbe Seite groß. Der Brief ist mit der Schreibmaschine geschrieben und handschriftlich unterzeichnet.

HEINRICH RÖHRUP (1914 – 1941)

Das Taschentuch ist nahezu quadratisch. Mit blauem, braunem, schwarzem, weißem und rotem Faden sind die Schriftzüge und Motive gestickt. Die Motive sind durcheinander gestickt und überlagern sich teilweise.

Taschentuch, Stickerei auf Baumwolle, vermutlich von Martha Kaufmann, etwa 1929 – 1936.

ArEGL 168.

Das Passbild ist schwarz-weiß. Martha Kaufmann trägt ein gepunktetes Hemd mit gestreifter Weste. Die Haare sind locker zurückgesteckt und sie blickt mit geschlossenem Mund leicht lächelnd direkt in die Kamera. Der Kopf ist leicht nach rechts geneigt.

Martha Kaufmann, um 1930.

NLA Hannover Hann. 155 Lüneburg Acc. 2004/066 Nr. 09222.

»Heil Hiedler« wurde gleich mehrfach auf das Taschentuch gestickt. Die Stickereien entstanden vermutlich in den Jahren 1929 bis 1936. Sechzehnmal ist der Name »Marchta [R]Kaufmann« auf das Taschentuch gestickt. Daher ist anzunehmen, dass es von ihr stammt. Martha Kaufmann wurde am 12. Mai 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Sie galt als »nicht arbeitsfähig«, »unnütz« und aus damaliger Sicht »lebensunwert«.

THERESE SCHUBERT (GEB. KECK) (1884 – 1941)

Die Stickerei ist rund. Am Rand sind weiße Fransen. Auf schwarzem Hintergrund ist der Blumenkranz in Kreuzstichstickweise gestickt. Die Blumen sind orange, rosa und rot mit etwas grün.
Das Foto ist schwarz-weiß. Der Ausschnitt ist oval. Links steht Therese und rechts ihr Mann. Er trägt einen dunklen Anzug mit heller Weste, Hemd und Krawatte. Seine Haare sind streng zurückgekämmt. Therese trägt ein helles Kleid mit einer Perlenkette um den Hals. Ihr Haar ist locker nach hinten gesteckt. Beide blicken mit geschlossenem Mund leicht nach links aus dem Bild heraus.
Es ist ein schwarz-weißes Porträtfoto. Die Jungen tragen dunkle Anzüge mit gestreiften Hemden und karierten Krawatten. Beide haben die Haare streng gekämmt und tragen runde markante Brillen. Sie blicken beide mit ernstem Blick in die Kamera.
Es sind drei schwarz-weiße Bilder nebeneinander. Zwei rechteckige und in der Mitte ein ovales Porträtbild. Das linke Bild zeigt Therese Schubert in einem hellen opulenten Kleid mit hellem Hut. Sie steht sehr aufrecht und hat die rechte Hand hinter dem Rücken. Das mittlere ist ein Porträt. Therese Schubert trägt ein dunkles Oberteil mit einem hellen Überwurf. Ihre Haare sind locker nach hinten gesteckt. Sie blickt freundlich direkt in die Kamera. Das rechte Bild zeigt Therese Schubert in einem hellen opulenten Kleid mit hellem Hut. Sie steht an eine Säule gelehnt. Sie blickt freundlich direkt in die Kamera.

Foto von Therese Schubert, Lüneburg (Studio Hans Wrede), ca. 1907.

Es sind drei schwarz-weiße Bilder nebeneinander. Zwei rechteckige und in der Mitte ein ovales Porträtbild. Das linke Bild zeigt Therese Schubert in einem hellen opulenten Kleid mit hellem Hut. Sie steht sehr aufrecht und hat die rechte Hand hinter dem Rücken. Das mittlere ist ein Porträt. Therese Schubert trägt ein dunkles Oberteil mit einem hellen Überwurf. Ihre Haare sind locker nach hinten gesteckt. Sie blickt freundlich direkt in die Kamera. Das rechte Bild zeigt Therese Schubert in einem hellen opulenten Kleid mit hellem Hut. Sie steht an eine Säule gelehnt. Sie blickt freundlich direkt in die Kamera.

Foto von Therese Schubert, Porträt, Lüneburg, ca. 1914.

Es sind drei schwarz-weiße Bilder nebeneinander. Zwei rechteckige und in der Mitte ein ovales Porträtbild. Das linke Bild zeigt Therese Schubert in einem hellen opulenten Kleid mit hellem Hut. Sie steht sehr aufrecht und hat die rechte Hand hinter dem Rücken. Das mittlere ist ein Porträt. Therese Schubert trägt ein dunkles Oberteil mit einem hellen Überwurf. Ihre Haare sind locker nach hinten gesteckt. Sie blickt freundlich direkt in die Kamera. Das rechte Bild zeigt Therese Schubert in einem hellen opulenten Kleid mit hellem Hut. Sie steht an eine Säule gelehnt. Sie blickt freundlich direkt in die Kamera.

Foto von Therese Schubert, Studioaufnahme, Somerset (USA), ca. 1913.

Privatbesitz Ulrike Haus | ArEGL 91, 92, 93.

Von Therese Schubert sind viele Bilder erhalten geblieben. Durch den bürgerlichen Hintergrund konnte es sich die Familie leisten, zum Fotografen zu gehen. Die Porträtaufnahme entstand im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung zur Erzieherin.

ELFA SEIPEL (1897 – 1941)

Elfa trägt einen dunklen Rock mit kurzärmeliger Bluse und zurückgesteckten Haaren. Sie blickt in die Kamera. Ihre linke Hand liegt im Schoß ihrer Schwester, die sie hält. Paula legt den rechten Arm um Elfa. Paula trägt ein dunkles Kleid und frisierte Haare. Im Hintergrund sind Gemälde an einer Wand zu erkennen. Das Foto ist ein ovaler Ausschnitt.

ANNA WICHERN (1896 – 1941)

Das Erinnerungspapier ist gedruckt. Das Papier ist vergilbt und auf der rechten Hälfte ist ein Wasserrand. Die Erinnerung ist mit einem Schmuckrahmen gedruckt. In der Mitte ist eine Zeichnung einer biblischen Szene. Unter dem Bild ist ein Erinnerungstext. Die Daten zu Anna Wicherns Konfirmation sind handschriftlich ausgefüllt.

OSKAR (1903 – 1941) UND HANS POHLMANN (1899 – 1942)

Auf dem schwarz-weißen Familienfoto sitzt die Mutter auf einem Stuhl. Sie trägt ein langes, hochgeschlossenes dunkles Kleid mit streng zurückfrisiertem Haar. Die Hände halten dunklen Stoff im Schoß. Hinter ihr stehen die Geschwister. Die Männer tragen dunkle Anzüge mit Krawatte und hellem Hemd. Alma trägt ein langes weißes Kleid mit kurzen Ärmeln und einer dunklen Schleife am Hals. Alle vier blicken in die Kamera. Im Hintergrund sind Büsche zu erkennen.

Ida Zettels Eltern führten das großbürgerliche Bahnhofshotel in Hamburg-Harburg. Nach ihrem Tod übernahmen die Geschwister Toni und Theodor das Hotel. Wegen der Inflation 1923 und der folgenden Wirtschaftskrisen konnten sie das Hotel nicht halten. Die oberen Geschosse wurden vermietet. Bis 1937 zog die Gauleitung Ost-Hannover dort ein. Ida Zettel wurde am 16. Juni 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet.

Das schwarz-weiße Porträtfoto ist auf dem Papier eines Fotografen gedruckt. Ida Zettel trägt ein helles hochgeschlossenes Kleid. Sie hat die Haare voluminös nach hinten gesteckt. Sie blickt freundlich leicht an der Kamera vorbei. Sie trägt eine Kette mit Herzanhänger.

Ida Zettel, etwa 1904.

ArEGL 173-3.

Der Brief ist auf liniertes Schulpapier geschrieben. Die Schrift ist eng und gleichmäßig. Das Papier ist sehr vergilbt.

Brief von Ida Zettel aus der Heil- und Pflege-Anstalt Lüneburg an ihren Onkel Georg vom 30.12.1928, Vorderseite.

ArEGL 173-12.

Es ist eine schwarz-weiß-Aufnahme. Das Hotel ist ein vierstöckiges Gebäude an der Ecke einer großen Straße. Es hat einen markanten Zwiebelturm an der Ecke des Gebäudes. Oben auf dem Dach weht eine große Fahne mit Hakenkreuz.

Postkarte vom Bahnhofshotel Harburg als Sitz des Gau Ost-Hannover, vor 1937.

ArEGL 173-10.

Von vielen erwachsenen Opfern des Krankenmordes gibt es möglicherweise keine Familienfotos mehr. Von Einzelnen gibt es immerhin ein Bild von ihrem Krankenblatt. Das sind problematische Aufnahmen, da sie in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg nicht freiwillig entstanden sind. Die Personen auf den Fotos sind erkrankt und es geht ihnen schlecht. Deshalb sind es entwürdigende Bilder. Trotzdem werden sie hier gezeigt, denn es ist wichtig, den Opfern ihr Gesicht zu geben.

Für jeden Erkrankten wurde ein Krankenblatt angelegt. Das ist das Krankenblatt von Peter Behrens. Auf manchen gibt es ein Foto. Es wurde immer oben links auf die erste Seite geklebt. Dafür kam ein Fotograf in die Anstalt. Er fotografierte alle Erkrankten, bei denen der Aufenthalt länger dauerte. Der Stempel oben rechts auf dem Krankenblatt zeigt, dass Peter Behrens gegen seinen Willen und mit Polizeigewalt in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen wurde. Er wurde als »erbkrank« bewertet. Deshalb wurde seine Sterilisation beantragt und am 11. August 1938 durchgeführt. Der obere rote Stempel bestätigt, dass Peter Behrens vom Gesundheitsamt »erbbiologisch« erfasst wurde und eine Akte für ihn und seine gesamte Familie angelegt wurde. Bei jedem Familienmitglied wurde geprüft, ob es eine angeborene oder eventuell vererbbare Erkrankung haben könnte.

Der zweite rote Stempel belegt, dass Peter Behrens eine Insulinschockbehandlung erhielt. Hierbei wurde er gezielt unterzuckert und mehrere Minuten in ein Koma versetzt. Das wurde mehrfach wiederholt und belastete die Erkrankten zusätzlich. Manchmal wurden hierdurch Anfälle ausgelöst. Erst 1955 wurde die Wirkungslosigkeit der Schockbehandlung erkannt, und seitdem wird sie nicht mehr eingesetzt.

»7.3.41 verlegt« bedeutet, Peter Behrens wurde an diesem Tag in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt. Es ist die Handschrift von Rudolf Redepenning, der zu diesem Zeitpunkt wusste, was eine Verlegung in die sächsische Anstalt bedeutete. Peter Behrens ist ein Opfer der »Aktion T4«.

Das Krankenblatt ist an der Seite gelocht. Es ist gedruckt. Es wurde mit der Hand ausgefüllt. Das Foto ist leicht schief aufgeklebt.

Krankenblatt von Peter Behrens, 1937.

NLA Hannover Hann. 155 Lüneburg Acc. 2004/066 Nr. 07569.